Bis zur 49. Minute war es ein ausgeglichenes Spiel. Die Grizzlys, die ohne ihren Abwehrturm Tim Pietzko und ohne ihren Top-Stürmer Ted Zeitler in Dortmund aufs Eis gingen, zeigten eine couragierte und kämpferische Leistung gegen die Eisadler, die mit 21 Siegen aus den letzten 22 Spielen mit breiter Brust in dieses Spiel gingen.
Aber schon nach dem ersten Drittel merkten die heimischen Fans, dass es ganz hartes Stück Arbeit sein würde, gegen die Jungs aus Bergkamen gewinnen zu können.
Denn die frühe Führung der Dortmunder glich Jakub Uhlir in der 16. Minute aus, und die zweite Dortmunder Führung im mittleren Spielabschnitt Til Lukas Schäfer in der 33. Minute.
Dann kam es leider zu zwei spielentscheidenden Szenen:
In der ersten Situation erzielten die Eisadler direkt nach dem Bergkamener Ausgleich die 3:2 Führung, mit der sie auch in die zweite Drittelpause gingen.
Und in der 48. Minute kam zu einem Kontakt eines ein Dortmunder Spielerschlägers mit dem Kopf des Bergkamener Goalies Kevin Pfeiffer. Dieses Foul wurde aber nicht geahndet, sondern der Bergkamener Verteidiger Kulik bekam wegen übertriebener Härte eine 2 Minuten Zeitstrafe, weil er seinen Torwart gegen den Angriff verteidigen wollte. Genau in dieser Bergkamener Unterzahl erzielten die Dortmunder die 4:2 Führung, von der sich die Grizzlys letztendlich nicht mehr erholten.
„Heute waren die Dortmunder vielleicht einen Tick besser. Man konnte meinen Jungs anmerken, dass sie nervös waren und unsere Strategie, die wir uns vorgenommen hatten, nicht in die Tat umgesetzt wurde. Das Ergebnis ist deutlich zu hoch ausgefallen, es war bis zur 50. Minute ein Kopf-an-Kopf-Rennen“ analysierte der Bergkamener Sportmanager die Partie. „Jetzt schlafen wir aus und bereiten uns schon ab morgen auf das nächste Spiel am Sonntag vor. Die Karten werden neu gemischt, und ich bin vorsichtig optimistisch, dass das Spiel dann einen anderen Verlauf nehmen wird.“
Das zweite Halbfinalspiel der „Best-of-Five-Serie“ findet am Sonntag, 23.2.25 um 18:30h in der Bergkamener Eishalle statt.
Tickets können unter tickets@grizzlys-bergkamen.de vorbestellt, oder in der Gastronomie oder am Sonntag an der Abendkasse erworben werden.
Am Freitag beginnt das Playoff-Halbfinale gegen Dortmund
„So schön kann Eishockey sein…“ kommentierte Dirk Berkemeyer gestern Abend beim Livestream des Hellweger Anzeigers das Geschehen. Und wie Recht er damit hatte. Dieses Spiel war wieder einmal eine grandiose Werbung für den Eishockeysport in NRW.
Nach dem Sieg der Grizzlys in Spiel 1, und dem Sieg der Kobras in Spiel 2, musste am Dienstagabend das dritte und letzte Playoff-Viertelfinalspiel die Entscheidung bringen, wer gegen die Eisadler aus Dortmund im Halbfinale antritt.
Nach der Analyse des zweiten Spiels in Bergkamen war die Vorgabe an diesem Spieltag recht klar: Bergkamen würde wieder viel Druck machen, Dinslaken wieder gefährlich kontern und daher musste man die Defensive stärken.
Dieses Konzept ging im ersten Drittel auf, nachdem Dinslaken in der 5. Minute das 1:0 und Jakub Uhlir in der 8. Minute auf Vorarbeit von Davis Deinats das 1:1 erzielte.
Mit 1:1 ging man in die erste Drittelpause und die Jungs um Headcoach Igor Furda konnten zufrieden mit ihrer strukturierten Spielweise sein.
Aber es kam wieder einmal anders, als erwartet.
Obwohl die Grizzlys das Spielgeschehen überwiegend bestimmten, gingen die Kobras in der 26. Minute mit 2:1 und in der 36. Minute sogar mit 3:1 in Führung.
Mit diesem Rückstand ging man in die zweite Drittelpause und jedem war klar, was jetzt geschehen musste.
Mit breiter Brust und eindrucksvollem Willen kamen die Jungs zum Schlussdrittel aufs Eis und man konnte spüren, dass der Abend noch lange nicht vorbei war.
Kapitän Patric Schnieder führte die Jungs wieder einmal vorbildlich an und so kamen die Grizzlys durch eine geniale Idee von Schnieder auf Vorarbeit von Uhlir schon 2 Minuten nach Wiederanpfiff zum Anschlusstreffer.
Gerade einmal 50 Sekunden später glich Josef Schäfer nach einem wunderschönen Pass von Robin Pietzko zum 3:3 aus!
Nach dem Ausgleich machten die Grizzlys mit ihrem Druck weiter, Angriff über Angriff rollte auf das Dinslakener Tor.
Aber (noch) wollte der Puck nicht ein weiteres Mal im Kobra-Tor einschlagen.
Dann überschlugen sich die Ereignisse: Nach einem sehr milden Kontakt von Vlady Sushkov mit dem Dinslakener Torwart zeigten die Referees eine Strafe gegen Bergkamen an, der Goalie rannte vom Eis und mit einem zusätzlichen Feldspieler erzielten die Kobras in der 57. Minute das 4:3. Noch dramatischer wurde es, als Noah Bruns 2 Minuten vor dem Ende wegen Haltens auf die Strafbank musste – jetzt mussten die Grizzlys sogar in Unterzahl versuchen, das Unmögliche möglich zu machen.
Nach einem gewonnen Bulli im eigenen Drittel schnappte sich Davis Deinats den Puck, umkurvte 2 Dinslakener Defensivspieler und erzielte 54 Sekunden vor dem Ende eiskalt den verdienten 4:4 Ausgleich – Wahnsinn!
Overtime:
Wie erwartet drückten Furdas Grizzlys auf die Entscheidung, konnten aber zahlreiche gute Chancen nicht verwerten. 6 Sekunden vor dem Ende kamen die Kobras zu einer riesigen Chance, aber Goalie Kevin Pfeiffer hielt mit einem unglaublichen Reflex die Bude sauber.
Penaltyschießen:
Als erster Schütze trat ein Dinslakener Spieler an, aber „Mr.Pief“ konnte souverän halten.
Auf Bergkamener Seite trat Conny Wichern an, versuchte durch die Beine des Dinslakener Goalies zu schießen, konnte aber nicht scoren.
Auch den zweiten Dinslakener Penaltyschuss hielt Pfeiffer wieder souverän.
Dann trat Davis Deinats an: mit unglaublicher Coolness verlud er den Dinslakener Goalie mit der Rückhand und traf zum 1:0.
Als Kevin Pfeiffer auch den letzten Dinslakener Penaltyschuss hielt stand fest: Die Grizzlys stehen im Halbfinale – WAHNSINN.
Geschafft: „Grizzlys“ stehen im Halbfinale. Foto: A.Loup
„So schön kann Eishockey sein…“, das sagt sich leicht für einen Sieger, aber nach so einem packenden Spiel können beide Mannschaften stolz darauf sein, diese Werbung für das NRW-Eishockey gemacht zu haben,
„Jetzt fahren wir am Freitag nach Dortmund, wir sind klarer Außenseiter, aber wenn ich mich an das letzte Auswärtsspiel im Dezember in Dortmund erinnere, könnte es auch dieses Mal spannend werden“ sagte der Sportmanager der Bergkamener Grizzlys.
Tickets für die Heimspiele in Bergkamen gibt es unter: tickets@grizzlys-bergkamen.de, in der Gastronomie in der Bergkamener Eishalle oder an der Abendkasse.